Integration von Fachkräften

Die langfristige Integration von Fachkräften aus dem Ausland kann eine Herausforderung darstellen. Fachkräfte aus anderen Regionen oder Ländern können spezielle Anforderungen oder Wünsche an eine Organisation haben. Organisationen sollten daher bei Integrationsmaßnahmen betrachtet werden. In diesem Abschnitt erfahren Sie:

Was ist Integration?

Eine Definition für Integration im psychologischen Kontext kann im Bereich der sozialen Integration gefunden werden. Soziale Integration ist der Prozess, durch den sich Einzelne an den Standards der Gruppe orientieren und anpassen und sich daraufhin in die Gruppe harmonisch einfügen.

Fraglich ist, ob das Anpassen von einzelnen Personen an eine Gruppe und die damit einhergehende Homogenisierung einer Gruppe immer realisierbar, gewünscht und förderlich ist. Das Projekt BeKuDi steht für die Vorteile von kultureller Diversität in einem Team. Im Projekt konnten wir regelmäßig feststellen, dass Unterschiede, welche weiterhin bestehen bleiben, zu klaren Vorteilen führen können. Wichtig ist dabei ein Aspekt, welcher auch in der psychologischen Definition genutzt wird: Das harmonische Einfügen. Und hierbei sollte „Einfügen“ nicht als Homogenisierung verstanden werden. Das harmonische Einfügen kann in diesem Kontext als ein Willkommen-Sein im Team und eine gute Zusammenarbeit verstanden werden.

Warum die sich die Integration von Fachkräften lohnt

Kulturell diverse Teams sind nicht per se eine Bereicherung für die Organisation. Es kann dazu kommen, dass einzelne Teammitglieder sich gegenseitig in ihrer Unterschiedlichkeit nicht akzeptieren können. Dann können verschiedenen Hürden in der Zusammenarbeit aufkommen und die fehlende Integration von diesen Fachkräften zu Nachteilen im Team führen.

Vorteile bei langfristiger Integration:

  • Steigende Arbeitsleistung im Team
  • Internationale Vernetzung
  • Steigerung der Sprachvielfalt im Team
  • Steigende Kreativität und Innovationsfähigkeit
  • Zufriedenheit im Team

Dabei kann in den meisten Fällen nicht den einzelnen Mitarbeiter:innen die Schuld dafür gegeben werden, dass die Zusammenarbeit und die Integration von Fachkräften nicht funktioniert. Für eine wertschätzende Zusammenarbeit mit Menschen mit internationaler Geschichte oder Fachkräfte aus dem Ausland ist die Organisationen zuständig und muss ihre Mitarbeiter:innen dabei unterstützen. Wenn eine Integration gut funktioniert, dann können Organisationen hingegen die obigen genannten Effekte erwarten.

Nachteile bei schlechter Integration:

  • Mehr Konflikte im Team
  • Sinkende Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen
  • Sinkender Teamzusammenhalt 
  • Sinkende Arbeitsleistung im Team

Wie funktioniert die Integration von Fachkräften?

Mit einer Willkommenskultur: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beschreibt, dass eine Willkommenskultur der Schlüssel für eine gelungene Integration darstellt. Diese Willkommenskultur kann auf verschiedene Art und Weise aufgebaut und gestärkt werden. Neben internen Faktoren, welche besonders im Unternehmen oder im Arbeitsteam muss immer auch die Gesellschaft betrachtet werden. Wenn eine Mitarbeiter:in außerhalb der Arbeit keinen Anschluss findet, dann hilft die beste Willkommenskultur alleine nicht weiter.

Checkliste

Mit interkulturellen Kompetenzen:
Neben der Willkommenskultur spielen die interkulturellen Kompetenzen in einem Team eine große Rolle bei der Integration von Fachkräften. Fehlen diese Kompetenzen bei den Mitarbeiter:innen oder bei der neuen Fachkraft, kann es aufgrund von Kleinigkeiten oder Missverständnissen zu großen Konflikten kommen. 

Unter interkultureller Kompetenz kann die Fähigkeit verstanden werden, mit derer es Menschen möglich ist, andere kulturelle Hintergründe zu haben und gleichzeitig sozial verträglich miteinander umzugehen.  
Dabei können neben Wissen über kulturelle Unterschiede auch verschiedene Eigenschaften wie Geduld, Sensibilität, Einfühlungsvermögen, Verständnis oder Kommunikationsgeschick eine große Rolle spielen. Auch das Wissen über Gleichbehandlung und Diskriminierung und Stereotype und Vorurteile kann helfen, das eigene Verhalten offener zu gestalten.

Mit einem Training oder verschiedenen Seminaren kann die interkulturelle Offenheit und die interkulturelle Kompetenz gesteigert werden. Mehr zu diesem Thema finden Sie im Bereich Offenheit.

Zusammenfassung

Die Integration von Fachkräften aus dem Ausland oder aus anderen Regionen muss gut vorbereitet und begleitet werden. Diese Begleitung kann bei guter Planung weniger aufwendig sein, als es zunächst erscheint. Besonders wichtig sind dabei folgende drei Punkte:

  1. Ein Team, welches an die Vorteile von kultureller Vielfalt glaubt (diversity beliefs) wird besser mit interkulturellen Herausforderungen umgehen können. Daher sollten Sie diesen Glauben im Team durch eine Vorbildrolle und Seminare unterstützen.

  2. Vorteile bei langfristiger Integration sind nicht nur im Team, sondern der ganzen Organisation spürbar. Eine Investition in eine gute Integration erspart Ihnen nicht nur Ärger, sondern bringt auch viele Vorteile mit sich.

  3. Fachkräfte können mit verschiedenen Methoden stärker an das Unternehmen gebunden werden. In unserem Lernportal finden Sie viele Hinweise, wie Sie Ihre Organisation auf Interkulturalität vorbereiten. Besteht ein förderliches Organisationsklima, funktioniert auch die Integration besser.

Noch Fragen? BeKuDi hilft:

BeKuDi kann als landesgefördertes Forschungsprojekt bei der Sensibilisierung Ihres Teams oder bei der Integration von Fachkräften helfen. Wir bieten vertiefende Fachvorträge zur Sensibilisierung und Integration an, können mit Umfragen die Werte-Wahrnehmung von Mitarbeiter:innen in Ihrer Organisation messen oder durch gezielte Workshops bei der Steigerung der Offenheit helfen. Kontaktieren Sie uns ganz einfach mit Hilfe des Kontaktformulars unter Kontakt.