Interkulturelles Onboarding gestalten

Unterstützen Sie Ihre neuen Mitarbeiter:innen, die überregional oder im Ausland akquiriert wurden dabei, den Arbeitsplatz, die Organisation, aber auch die neue Umgebung kennen zu lernen. Ein gutes interkulturelles Onbaording bedeutet:

Was ist interkulturelles Onboarding?

Onboarding beschreibt alle Maßnahmen in einer Organisation, die die Eingliederung neuer Mitarbeiter:innen in ein Unternehmen fördern. Interkulturelles Onboarding wird es dann, wenn Diversität aufgrund von verschiedenen Herkünften, Sprachen oder Religionen in den Maßnahmen berücksichtigt wird.

Insbesondere Mitarbeiter:innen, die überregional oder im Ausland akquiriert wurden, müssen neben der Arbeit auch ihre neue Umgebung erst kennenlernen. Manchmal verhindern mangelnde Sprachkenntnisse oder einfach Unwissenheit über das Leben vor Ort, sich im neuen Wohnort und am Arbeitsplatz wohl zu fühlen. Deswegen ist es sinnvoll, das übliche Einarbeitungsprogramm zu erweitern und sie aktiv z.B. bei der Wohnungssuche, bei der Suche nach Betreuungsplätzen für ihre Kinder oder nach Freizeitaktivitäten in Vereinen zu unterstützen. Auch ein Mentoringprogramm helfen, fachliche und soziale Fragen zu klären.

Beispiel & Checkliste:

Das interkulturelle Onboarding der HE Space Operations GmbH geht mit gutem Beispiel voran und das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) bietet Ihnen viele Informationen rund ums Onboarding:

  • HE Space Operations Beispiel: Zur Personalrecruitierung hochspezialisierter Fachkräfte für Raumfahrtprojekte in Bremen nutzt die HE Space Operations GmbH ein Interkulturelles Onboarding. Sie unterstützt die Mitarbeiter:innen bei der Wohnungssuche, der VISA-Beantragung, der Auswahl passender Schulen und Kindergärten und bietet finanzielle Unterstützung bei Heimatbesuchen. Alle ausländischen Beschäftigten erhalten bezahlte Deutschkurse und ein Handbuch, welches Tipps zur besseren Orientierung beinhaltet. Im Rahmen eines Mentoring Programms zur Integration stellt HE Space ausländischen Berufseinsteiger:innen erfahrene Kolleg:innen zur Seite. Gemeinsam mit einer Krankenkasse wurde englischsprachiges Material über das deutsche Sozialversicherungssystem zusammengestellt. CEO Claudia Kessler glaubt daran, dass „dass gelebte Vielfalt, ein Klima der Akzeptanz und Wertschätzung sowie des gegenseitigen Vertrauens und Respekts positive Auswirkungen hat – sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich“.
  • Gehen Sie die Checkliste der KOFA durch

Wie gestalte ich ein interkulturelles Onboarding?

Schon kleinere Maßnahmen können einen großen Effekt haben. Erstellen Sie einen Willkommensordner und vermitteln Sie Mentor:innen für Ihre neuen Mitarbeiter:innen.

Maßnahme 1: Willkommensordner
Ein Willkommensordner bietet die Möglichkeit, Information zum Arbeitsplatz, zur Organisation und der Umgebung zu bündeln. Erstellen Sie ihn für Ihre Organisation und fragen Sie stetig ihre neuen Mitarbeiter:innen, welche Informationen helfen. Vielleicht können neue Mitarbeiter:innen selbst Ergänzungen vornehmen. So lernen Sie, was Ihre neuen Mitarbeiter:innen beschäftigt und bieten mit wenig Aufwand eine tolle Hilfestellung.

Hinweis:

Der Integrationskompass des NUiF bietet Anregungen zur Gestaltung und Inhalten einer Willkommensmappe. Informieren Sie sich und stellen Sie so sicher, dass Ihre neuen Mitarbeiter:innen zum Start in Ihrer Organisation die Infos bekommen, die sie brauchen!

Maßnahme 2: Mentorenprogramm

Im Rahmen eines Mentorings gibt ein:e Mentor:in das eigene Wissen an Ihre:n neue:n Mitarbeiter:in weiter, unterstützt diesen/diese gezielt durch Ratschläge und Gespräche und hilft, soziale Kontakte aufzubauen. Überlegen Sie, welche Mitarbeiter:innen in Ihrer Organisation daran Spaß hätten und auch im Ort gut vernetzt sind. Vielleicht hilft auch ein schwarzes Brett, auf dem sich potenzielle Mentor:innen vorstellen können.

Beispiel:

Der Großhandel Metro setzt auf ein Onboarding mit dem NewIn Intercultural Partnership Program. NewComers (neue Angestellte) aus verschiedenen Ländern und Kulturen und InSiders (Angestellte mit Erfahrung) werden zusammengebracht. Den NewIns wird die Corporate Culture der METRO Gruppe näher gebracht. Die InSider agieren als Kontaktpersonen und Ratgeber:innen der NewIns während der ersten Zeit im Unternehmen. Sie teilen Wissen und Erfahrungen miteinander, dabei lernen beide und erlangen neue wertvolle Perspektiven und Impressionen.

Zusammenfassung

In einer Organisation, die Fachkräfte im Ausland oder überregional akquiriert können interkulturelles Onboarding die Zufriedenheit der Mitarbeitenden deutlich gefördert werden.

  1. Geben Sie Ihren neuen Mitarbeiter:innen Informationen über Ihren neuen Arbeitsplatz, die Organisation und die Umgebung. Ein Willkommens-Ordner ist dazu eine gute Möglichkeit.
  2. Ansprechpartner sind wichtig, sowohl fachlich, wie sozial. Stellen Sie Ihren neuen Mitarbeiter:innen Mentor:innen an die Seite. Beide Seiten können davon profitieren.
  3. Bleiben Sie im Austausch mit Ihren Mitarbeiter:innen und lernen Sie miteinander Ihre Organisation und Ihre Umgebung besser kennen.

Noch Fragen? BeKuDi hilft:

BeKuDi kann als Forschungsprojekt bei der Entwicklung und Umsetzung von interkulturellen Onboarding-Programmen helfen. Wir bieten vertiefende Fachvorträge, können bestehende Maßnahmen evaluieren und Ihre Organisation individuell unterstützen. Kontaktieren Sie uns ganz einfach mit Hilfe des Kontaktformulars unter Kontakt.