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Personalentwicklung für ein interkulturelles Miteinander
Kulturelle Diversität kann Kreativität und Innovation fördern, aber auch Konflikte und Missverständnisse verursachen. Fördern Sie die Kompetenzen Ihrer Belegschaft im Umgang mit Unterschiedlichkeit im Rahmen Ihrer Personalentwicklung und ermöglichen Sie:
- kreativere und innovativere Teamarbeit durch Teammitglieder, die mit Diversität umgehen können.
- einen konstruktiven Umgang mit Konflikten durch Führungskräfte, die für solche Situationen geschult sind.
Personalentwicklung für eine interkulturelle Belegschaft
Um Potenziale einer interkulturellen Belegschaft zu erschließen, ist die Verankerung von Kompetenzen zum Umgang mit dieser Vielfalt in Personalentwicklungsprozessen maßgeblich. Dabei kann Wissen über verschiedene Kulturen, Handlungskompetenzen in neuen Situationen, aber auch der Umgang mit Vorurteilen oder Rassismus relevant sein. Organisationen mit vielfältiger Belegschaft können dies im Rahmen von Schulungen fördern.
Gerade Führungskräfte können interkulturelle Kompetenz vorleben, weswegen sie ein wichtiges Kriterium bei Beförderungen sein sollte. Schulungen für Führungskräfte sollten deswegen explizit den Umgang mit verschiedenen Kulturellen, Strategien zur Vermeidung von Diskriminierung und den Herausforderungen und Potenzialen von diversen Teams beinhalten.
Was für (Personalentwicklungs-) Schulungen gibt es?
Im Kontext von kultureller Diversität werden interkulturelle Trainings mit sehr unterschiedlichen Inhalte angeboten. Der Begriff interkulturelles Training ist an keine Vorgaben oder Kriterien geknüpft, weswegen die Bandbreite an Inhalten groß ist. Da es sich um Trainings handelt, geht es in interkulturellen Trainings fast immer um eine Kompetenzentwicklung im Kontext von interkultureller Zusammenarbeit. Die Frage ist, was für eine Kompetenz?
Falls Sie in Ihrer Organisation ein interkulturelles Training anbieten möchten, lohnt es sich, erst einmal herauszufinden, was für Ihre Organisation eigentlich hilfreich wäre. Einige Grundlagen dazu stellen wir Ihnen hier vor.
Vermittlung von kulturspezifischem Wissen Gerade wenn man in Länder reist, in denen man noch nie zuvor gewesen ist, trifft man auf sehr grundlegende Probleme. Wie begrüße ich mein Gegenüber? Wie spreche ich ihn/sie an? Was esse ich und wie? Wie verhandele ich mit Business-Partner:innen aus diesen Ländern? Insbesondere wenn Ihre Organisation gerade neue Kund:innen oder Zuliefer:innen aus einem neuen Kulturkreis gewonnen hat, kann so ein Training in Form einer Informationsveranstaltung zu „Verhaltensregeln“ für konkrete Länder/Kulturkreise hilfreich sein. Der Ansatz kulturspezifisches Wissen zu vermitteln hilft allerdings häufig nur für erste Reisen in die entsprechenden Länder. Manchmal entstehen trotz des Wissens über Kommunikationsstile oder kulturelle Gegebenheiten Missverständnisse. Bei vielen Fachleuten steht diese Art von Training sogar in der Kritik, Vorurteile zu verstärken und somit eher einen negativen Effekt zu haben.
Training von Kompetenzen im Umgang mit neuen Situationen
Ein weiterer Ansatz, der in interkulturellen Trainings häufig verfolgt wird, besteht darin, sich in Trainings für neue oder konfliktbeladene Situationen im Umgang mit verschiedenen Kulturen zu sensibilisieren. Dazu werden häufig „Critical Incidents“ genutzt. Critical Incidents beschreiben Situationen von interkulturellen Begegnungen, die mindestens für eine der involvierten Parteien als schwierig empfunden wurde. Diese Situationen werden dann analysiert und verschiedene Ursachen für die Situation herausgearbeitet. Auch können so alternative Handlungsoptionen aufgezeigt werden.
Sensibilisierung für Stereotype/ Unconscious Biases
Eine weitere Möglichkeit, sich in Trainings mit kultureller Diversität auseinanderzusetzen, besteht darin, Menschen für ihre Vorurteile und Stereotype zu sensibilisieren. Unterschiedliche Nationalitäten können mit unterschiedlichen Stereotypen behaftet sein, und es ist schwer, eigene Stereotypen loszuwerden. Die Mitglieder international besetzter Teams sind häufig schon sehr viel in der Welt herumgekommen und auch Menschen mit internationaler Geschichte sind kulturell sehr vielfältig geprägt. Trotzdem entstehen, wenn wir von einzelnen Nationalitäten sprechen oder nur eine Hautfarbe sehen oder einen Akzent hören, sehr klare Bilder in unseren Köpfen. Gerade auch um Diskriminierung zu vermeiden, kann es für die interkulturelle Zusammenarbeit sehr hilfreich sein, sich dieser Stereotype und deren Konsequenzen bewusst zu werden. Viele große Unternehmen verfolgen derzeit diesen Ansatz und führen Schulungen zu „unconcious biases“ durch, so auch die Deutsche Bahn, wie im Beispiel zu sehen.
Schauen Sie auch in unser Handlungsfeld „kulturelle Offenheit“ und finden Sie Beispiele für Diskriminierung und Möglichkeiten sich in der Reflexion zu trainieren.
Tipps:
Entdecken und wenden Sie die Übungsmaterialien der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen an.
Des Weiteren sensibilisiert die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer EINZIGANDERS Kampagne über Unconscious Biases. Neben Trainings findet auch eine multimediale Kampagne statt.
Wie finde ich interkulturell kompetente Mitarbeiter:innen?
Um interkulturell kompetente Mitarbeiter:innen zu finden, können Sie Ihre gesamten Personalausrekrutierungsprozesse gestalten. Schauen Sie dafür in unser Handlungsfeld Personalrekrutierung.
Tipps:
Die Städtekooperation Integration. Interkommunal hat ein Handlungsbuch zu interkultureller Kompetenz in Personalauswahlverfahren verfasst. Finden Sie dort konkrete Hilfestellungen zu Anforderungsanalysen und der Abfrage von interkultureller Kompetenz in der Personalauswahlauswahlverfahren. Finden Sie dort Fragen für ihr nächstes Bewerbungsgespräch!
Zusammenfassung
Bezüglich der Personalentwicklung in Organisationen sind zwei Bereiche zu beachten.
- Interkulturelle Trainings sind eine Möglichkeit, Kompetenzen in Ihrer Belegschaft aufzubauen, um Konflikte interkultureller Teamarbeit abzubauen und Potenziale zu erschließen. Dabei muss man sich gut überlegen, was das interkulturelle Training beinhalten soll, denn die Inhalte variieren erheblich.
- Für interkulturelle Teams müssen die Führungskräfte auch entsprechend geschult, bzw. ausgewählt sein. interkulturelle Kompetenz sollte eine Rolle in Personalauswahlverfahren und Beförderungsprozessen spielen. Etablieren Sie dazu Standards in Ihrer Organisation!
Noch Fragen? BeKuDi hilft:
BeKuDi kann als landesgefördertes Forschungsprojekt bei der Personalentwicklung Ihrer Organisation helfen. Wir bieten Trainings zur Sensibilisierung und zum Umgang mit interkulturalität. Kontaktieren Sie uns ganz einfach mit Hilfe des Kontaktformulars unter Kontakt.